Teil 4: Zusammentreffen mit Driss

Unser Freund Driss

Wie geplant sind wir dann im Oktober 2008 wieder nach Marrakesch geflogen. Inzwischen hatten wir erfahren dass ein Busunternehmen mehrmals am Tag von Marrakesch nach Essaouira fährt und haben uns auch direkt zwei Tickets für umgerechnet 7€ pro Person gekauft.

In Essaouira angekommen sind wir zuerst in unsere gemietete Unterkunft gegangen und danach losgezogen um uns Handtücher für den Strand zu kaufen. Da wir immer nur mit Handgepäck fliegen ist es billiger Handtücher vor Ort zu kaufen als diese in einem großen Koffer mitzunehmen. 


So schlenderten wir durch die Gassen und sahen in jeden Laden rein um nach Handtüchern Ausschau zu halten. Überall wurden wir natürlich freundlich begrüßt und sobald die eifrigen Händler herausgefunden haben dass wir aus Deutschland kommen wurden wir auch mit deutsch angesprochen: „willkommen, sie müssen nichts kaufen, nur schauen“, oder „ich kenne deine Schwiegermutter“ und natürlich „komm rein, nur einen Tee trinken“. Im Gegensatz zu Marrakesch wird man in Essaouira aber weder am Ärmel gezogen noch aufdringlich zum Kaufen animiert. Ein freundliches Kopfschütteln oder „nein danke“ sagen genügt um unbehelligt seinen Weg fortzusetzen. Die meisten Händler können auch nur wenige dieser deutschen Sätze, daher kommt man mit französisch oder englisch eher ins Gespräch.

Als wir bei Driss vorbei kamen rief auch er uns zu: „kommt rein und schaut euch gerne um“. Ich bin natürlich davon ausgegangen dass dies auch sein einziger deutscher Satz sei den er auswendig kann und habe frech geantwortet: „Du verstehst uns eh nicht.“ Darauf antwortete Driss: „natürlich verstehe ich dich, was brauchst du denn?“ Ups, der versteht mich ja wirklich. Bernhard zerrte mich aber weiter mit den Worten: „der hat keine Handtücher, komm wir gehen weiter“. Ich dagegen war neugierig geworden weil Driss so gut deutsch gesprochen hat und habe Bernhard überzeugt mit in den Laden zu gehen um wenigstens mit Driss zu sprechen. Vielleicht konnte er uns ja auch sagen wo man denn hier Handtücher bekommt.

Im Laden bat uns Driss direkt in das „Hinterzimmer“ und bot uns einen Tee an. Wir kamen ins Gespräch und zu unserer beiden Verwunderung konnte Driss nicht nur sehr gut deutsch sprechen sondern er kannte sogar die meisten der deutschen Politiker, weil er gerne deutsches Fernsehen schaut. Es wurde ein langes und intensives Gespräch mit vielen unterschiedlichen Themen und auch bei Bernhard war dadurch schnell das Eis gebrochen. Nachdem wir unseren Tee ausgetrunken hatten, hat uns Driss dann sogar mehrere Handtücher zur Auswahl angeboten, die er inzwischen aus einem anderen Geschäft besorgen lies. Wir kauften dann zwei der Handtücher zu einem wirklich fairen Preis und sind zum Strand gegangen, nicht ohne Driss zu versprechen am nächsten Tag wieder auf einen Tee vorbei zu kommen.

Dies haben wir dann auch an weiteren Tagen wiederholt und uns immer über neue interessante Themen unterhalten. Wir konnten durch Driss auch sehr viel über Marokko lernen, was uns noch neugieriger auf dieses großartige Land machte. 

Abgesehen von dem sympathischen Zusammentreffen mit Driss haben wir bei diesem zweiten Besuch in Essaouira diese zauberhafte Stadt etwas besser kennenlernen dürfen. Beim ersten Besuch waren bei der Führung die vielen Sehenswürdigkeiten eher wie Zeitraffer an uns vorbei gezogen, aber dieses Mal nahmen wir uns für jede Attraktion richtig Zeit und konnten so sehr viel Neues entdecken.

Wir liebten die langen Strandspaziergänge, den Besuch der alten Festung mit den verrosteten Kanonen, die verwinkelten Gässchen mit ihren kleinen Cafés, Hotels oder Geschäften aller Art.

Da ich nach unserem ersten Besuch auch begonnen hatte in Internet Foren nach Essaouira zu suchen lernte ich eine liebe Frau aus Deutschland kennen mit der wir uns beim zweiten Besuch vor Ort verabredet haben. Sie zeigte uns ein ansprechendes kleines Hotel mit Namen Cap Sim und entzückende Restaurants die wir dann auch zusammen besucht haben.

Selbstverständlich kamen wir dann auch im Frühjahr 2009 direkt wieder nach Essaouira um Driss und all die kleinen Schätze wiederzusehen. Dieses mal hatten wir dann auch das Hotel Cap Sim gebucht.

Blick aufs Meer
In Essaouira werden Schiffe noch in Handarbeit aus Holz gebaut
Auch die vielen freilebenden Katzen in Essaouira wissen wie man es sich richtig gemütlich macht
Die alte Festung mit Kanonen
Das Bab Laachour ist eins unserer Lieblingsrestaurants in Essaouira, weil man von hier wunderbar den Sonnenuntergang beobachten kann
Sonnenuntergang
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